30. April 2013: ASV - SpVgg 3:0 (2:0)

ASV unterstreicht die Vormachtstellung im Ort!!!

von MZ

 

Die Vorzeichen waren klar: heute ging es weniger um Punkte, sondern viel mehr um Prestige, Ehre und Ansehen als die Stadtkontrahenten aus Nemmersdorf und Goldkronach aufeinandertrafen. Goldkronach war nach der bitteren 1:4-Heimniederlage der Hinrunde auf Wiedergutmachung aus, der ASV wollte zeigen, dass es damals keine Ausnahme war und sich als stärkeres Team behaupten. Trotz der schlechten Witterung kamen rund 250 Besucher, um dem Spektakel beizuwohnen.

 

Nemmersdorfs Trainer Dumbach konnte personell nahezu aus dem Vollen schöpfen, lediglich Kapitän und Libero Maisel musste aufgrund eines Pferdekusses aus dem Post-Spiel passen. Für ihn wurde die Hintermannschaft also umgebaut und Dumbach rückte auf die Position des Abwehrchefs. Basti Leicht bekam nach zuletzt starken Leistungen als Verteidiger eine Pause, für ihn verteidigte Florian Sommerer gegen seine alten Kameraden. Alex Kolb kam zurück ins Team und übernahm gemeinsam mit Youngster Jonas Sommerer die Sechser-Position. Andi Dörsch ging dafür auf den rechten Flügel.

 

Beide Teams gingen bis unter die Haarspitzen motiviert in die Partie. Bei Göhring waren es offensichtlich ein paar Prozent zu viel. Nach bereits fünf Sekunden stieg er brutal gegen Alex Kolb ein und sah umgehend den Gelben Karton vom umsichtigen Leiter Schwarzmann. Die erste Hälfte verlief spielerisch recht ausgeglichen mit leichten Vorteilen für die Heimmannschaft, die einfach immer gedanklich einen Tick schneller wirkte. Goldkronach versuchte im Mittelfeld mit Scharnagel Struktur ins eigene Spiel zu bringen, im Spiel in die Spitze waren aber die Defensivspezialisten Schoberth und Florian Sommerer um Libero Dumbach meist abgeklärter als die Sturmspitzen Alexander Arndt und Göhring. Die erste Gelegenheit hatte Stauch für den ASV. Ein langer Flankenball aus dem Mittelfeld erreichte Stauch im Strafraum, nachdem sich sein Gegenspieler verschätzt hatte. Seine Direktabnahme ging aber über das Gehäuse von Ruppel. Die erste hochkarätige Chance für die Gäste folgte in der elften Minute. Ein scharf getretener flacher Freistoß von Alexander Arndt fand den Weg durch die Mauer. Legat im ASV-Kasten parierte überragend. Der Nachschuss aus kurzer Distanz von Göhring wurde von einem Verteidiger dann abgeblockt. Der nächste Aufreger bedeutete dann schon die Führung für die Gelb-Blauen. Herbrich wurde ohne Ball auf dem Weg zum gegnerischen Strafraum von einem Gegenspieler umgecheckt. Ort des Geschehens war etwa 22 Meter Torentfernung halblinke Position. Moritz Stauch legte sich das Spielgerät zurecht und vollendete über die Mauer hinweg ins rechte Torwarteck. Schwer zu sagen, ob Ruppel eine Abwehrchance hatte, der Heimmannschaft war dies egal, die Freude war groß.

 

In der Folge spielte Nemmersdorf noch konzentrierter und gewann an Sicherheit. Goldkronach wirkte leicht geschockt, insbesondere in der Hintermannschaft um Spielertrainer Heumann passte einiges nicht. Häufig unterliefen leichte Fehler, auch Heumann wirkte beim Einschätzen langer Bälle nicht souverän. In der nächsten starken Szene von Nemmersdorf rückte Herbrich in den Fokus. Er wurde mit einem Flachpass aus dem Mittelfeld auf die Reise geschickt. Eigentlich in schlechterer Position als sein Gegenspieler Schullerus, erkämpfte er sich das Leder trotzdem und schirmte es im gegnerischen Strafraum mit dem Rücken zum Tor klasse ab. Als sich Strömsdörfer nach einiger Zeit ebenfalls im Strafraum einfand, setzte Herbrich seinen Sturmkollegen prima ein, dieser umspielte noch einen Gegner und verlud Ruppel zum 2:0. War das schon die Vorentscheidung? Wohl eher nicht, man schrieb ja erst die 36. Minute. Nemmersdorf versuchte nachzulegen und setzte die SpVgg unter Druck. Nach mehreren abgeblockten Versuchen in den Strafraum der Gäste einzudringen, kam der Ball zu Alex Kolb. Er versuchte es aus der Distanz, sein Schuss ging knapp links neben das Gehäuse. Anschließend war Halbzeit.

 

Die Ansprache von Heumann war laut. Mit Kohlschmidt versuchte er neuen Schwung ins Offensivspiel seiner Mannen zu bekommen. In der 47. Minute hatte Alexander Arndt wieder Gelegenheit, bei einem ruhenden Ball zur Ergebniskosmetik beizutragen. Alex Legat im Kasten der Nemmersdorfer verzichtete zu Gunsten besserer Sicht auf eine Mauer vor dem Freistoß aus halblinker Position. Arndt zimmerte das Spielgerät flach Richtung Tor, der Schuss ging aber knapp rechts am Pfosten vorbei und Legat brauchte nicht eingreifen. In der Folge stand Nemmersdorf hinten sicher und zog den Gästen mit zunehmender Spielzeit immer mehr den Zahn. Schoberth und Florian Sommerer machten ein starkes Spiel gegen die schnellen und trickreichen Göhring und Arndt, im Mittelfeld wurden die Kreise von Schulte im Busch und Scharnagel mit vereinten Kräften gekonnt eingeengt. Im Offensivspiel setzte man immer wieder Nadelstiche durch die vorbildlich ackernden Strömsdörfer und Herbrich und war somit wesentlich gefährlicher als die Gäste. Eine kleine Gelegenheit für Göhring gab es nach einer Stunde. Nach einer Zufallskombination, der Ball flipperte zwischen mehreren Spielern hin und her, wurde er von Scharnagel bedient und zog aus rund 20 Metern ab. Der Ball ging aber rechts neben das Tor.

 

Anders als die Gäste konnte der ASV nun personell nachlegen und brachte zunächst Dittmann für die rechte Außenbahn und anschließend Rimpu für den Sturm. Der trickreiche Rimpu und der pfeilschnelle Dittmann stellten die SpVgg immer wieder vor Probleme, zumal man nach und nach auch die Defensive umstellte und sich Heumann in die Offensive orientierte.

 

Außer dem Foul aus der Anfangsminute muss man eine weitere unschöne Szene in einem ansonsten intensiven aber durchaus fairen Derby erwähnen. In der 71. Spielminute erkämpfte sich Lukas Arndt am Mittelkreis den Ball von Alexander Arndt. Vermutlich aus Frust über seine eigene Leistung und das Ergebnis, leistete sich der Goldkronacher einen Blackout und schlug gegen Lukas nach. Ohne Chance auf den Ball und unmittelbar vor den Augen des Schiedsrichters, blieb diesem keine andere Wahl, als den Roten Karton zu zeigen. Dies war natürlich Gift für die Goldkronacher Mission, die über die gesamte Spielzeit nur aus der Distanz zum Abschluss kamen. So war aber Legat nicht zu gefährden.

 

Den Schlusspunkt unter den verdienten Derbysieg setzten die eingewechselten Dittmann und Rimpu. Nach einem Einwurf und etwas Kurzpassspiel kam Youngster Dittmann ans Spielgerät, drehte sich und lupfte den Ball über die Verteidigung in den Strafraum. Rimpu setzte stark nach und kam mit dem Kopf vor dem herausgeeilten Ruppel an den Ball.

 

Nach dem Schlusspfiff war die Freude im Nemmersdorfer Lager riesig, konnte man doch zum zweiten Mal in dieser Saison den als Ligafavorit gestarteten Stadtrivalen deutlich in die Schranken weisen. Die SpVgg spielte nicht wirklich schlecht und den Willen kann man ihr auch nicht absprechen, aber Nemmersdorf wirkte einfach immer einen Tick schneller und cleverer und mit dem größeren Siegeswillen ausgestattet. Außerdem gelang es den Dumbach-Schützlingen die Leitfiguren im Spiel der Gäste mit einer starken Mannschaftsleistung nicht zur Entfaltung kommen zu lassen.

 

Aus einer homogenen und kampfstarken Heimelf, in der kein Akteur leistungsmäßig abfiel, muss man Florian Sommerer noch hervorheben. Im ersten Derby der Saison noch auf der Gegenseite aktiv, machte er als Manndecker gegen den stärksten und gefährlichsten Gästespieler, Danny Göhring, ein Klassespiel!

 

Stimmen zum Spiel

  • Jörg Dumbach (Spielertrainer ASV)

"Insgesamt war Goldkronach zu harmlos. Wir waren zu jeder Zeit Herr der Lage und haben unsere Stärken ausgespielt. Ein Kompliment an meine Jungs, die ein starkes Spiel abgeliefert haben. Heute wird sicherlich noch ordentlich gefeiert! "