Trainingslager 2013 in Novigrad/Kroatien

Trainingslager in Novigrad vom 28.02.-03.03.2013

Reisebericht eines Nemmersdorfer Ultras

 

In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag, 27./28.02. sollte es um 1 Uhr losgehen – auf ins Trainingslager nach Kroatien. Doch die Abfahrt verzögerte sich um gut eine halbe Stunde. Dies hatte mehrere Gründe: Zum einen musste Slivos Geburtstag noch ausführlich begossen werden und die euphorisierten Bayern-Fans waren noch im Siegestaumel mit einer „Dortmund-Besieger-Halbe“ und zum Zweiten stellte unser Busfahrer Klaus Dressendörfer erst einmal einen speziellen Beladungsplan für seinen Reisebus auf.

 

Nachdem dann die ca. 20(!) Bierkästen mit an Bord waren, konnten wir die fast 800 Kilometer lange Bustour starten. Über die A 9 und die Ostumfahrung München (A 99) ging es Richtung Salzburg (A 8). Ab dem Knoten Salzburg folgten wir der Tauernautobahn (A 10), durchfuhren Tauern- und Katschbergtunnel, und bogen am Knoten Villach auf die A 2 (E 61) Richtung Slowenien. Verkehrsbedingt, da Blockabfertigung, mussten wir vor der Durchfahrt des Karawankentunnels über eine halbe Stunde zwangspausieren. Danach ging es aber umso schneller unserem Ziel entgegen. Ljubljana passierend folgten wir der A 1 (E 70) bis an die Adria nach Koper, wo die wärmende Sonne den letzten Schlafenden im Bus wach „küsste“. Hier verließen wir die Autobahn und fuhren auf der Bundesstrasse 11 zum Grenzübergang Dragonja zwischen Slovenija und Hrvatska. Die Grenzkontrolle bei der Einreise nach Kroatien sorgte noch einmal kurzzeitig für Stress bei unserem überaus genervtem „Kutscher“. Aber glücklicherweise hatte jeder ein Grenzdokument dabei und somit durften wir weiterfahren. Noch eine kurze Strecke auf der A 9 (E 751), dann die dritte Ausfahrt Richtung Novigrad und 15 Minuten später gegen 12 Uhr standen wir vor unserem Ziel – dem Hotel Maestral.

 

Nach dem opulenten Mittagessen – vom all-inclusive-Büfett – bereiteten sich die Aktiven geistig auf die erste Trainingseinheit vor, indem sie schon mal vorher die Ruheposition auf den Zimmern testeten. Die mitgereiste Fangemeinde ging unterdessen auf Erkundungstour Richtung Novigrad. Vom Hotel aus war dies ein ca. 15-minütiger Spaziergang am Strand und der sich anschließenden Strandpromenade entlang. Erschöpft von dieser Belastung fand man schnell am Yachthafen ein Open-Air-Cafe, wo es natürlich auch den allseits so beliebten Gerstensaft gab. In der wärmenden Sonne sitzend und Richtung Meer blickend wurde das kroatische Bier getestet und die landschaftlichen Eindrücke verarbeitet.

 

Für die Fußballer stand indes die erste Einheit auf dem Programm. Ein leichter Aufgalopp mit Passübungen, Koordination, Torschusstraining und einem Abschlussspielchen nach der strapaziösen Fahrt waren angesagt. Nach dem Abendessen war die Hotelbar der Treffpunkt um den ersten Tag ausklingen zu lassen. Zur Unterhaltung spielte ein Duo u. a. Songs von Leonhard Cohen und Johnny Rivers. Einigen war diese musikalische Berieselung dann doch zu soft, sodass Markus` Pokertisch aufgeklappt wurde und nur noch „raisen, callen und all-in“ zu hören war – und am Ende alle Jetons bei Horst landeten.

Irgendwann, so kurz nach Mitternacht, wurden die Lichter ausgemacht, die Stühle hochgestellt und man schleppte sich notgedrungen Richtung Zimmer.

 

Am Freitag stand für die Aktiven um 9 Uhr ein Kleinfeldturnier auf einer „Betonpiste“ (Basketballfeld) neben dem Hotel auf dem Programm. Acht Mannschaften à 3 Spieler traten gegeneinander an, und nach 90 Minuten stand der Sieger fest: Holger Maisel, David Arndt und Christian Hartmann gewannen im Finale gegen Alex Legat, Christian Wich und Flo Müller. Den Bronzeplatz belegten Dixi Strömsdörfer, Andi Dörsch und (wirklich!) Stefan Dorna.

 

Die Ü-40-Riege schaute sich dieses Spektakel kurz an, entschloss sich dann aber, einige sehenswerte Boote im Yachthafen näher zu beäugen. Dort angekommen, staunten wir nicht schlecht angesichts der Größe und Ausstattung der Kähne. Horst interessierte sich auch kurz für eine 15-Meter-Yacht, sah aber nach Bekanntgabe des Preises (€ 700.00) vom Kauf ab. Langsam wurde es dann auch Zeit für das (die) „Elfa-Seidla“, das (die) am Marktplatz, und bei strahlendem Sonnenschein, getrunken wurde(n). Während dessen bat Coach Jörg Dumbach zur zweiten Trainingseinheit an diesem Tag. 26 Spieler traten an, um Koordination, Laufwege, Spielzüge zu schulen, Passübungen zu absolvieren und dies in einem Abschlussspiel in die Praxis umzusetzen.

 

Nach dem Mittagessen war für das Team Regeneration angesagt, und dies mit einem Spaziergang nach Novigrad auch in die Tat umgesetzt. Natürlich durfte dabei der leckere „Cappu“ im Hafencafe nicht fehlen, und einige sahen dort sogar unsere „Sportheim-Katja“ (!?!). Der Nachmittag der ASV-Ultras Mannschaft stand im Zeichen eines Porec-Trips. Reiseleiter Werner (HADO) Dorna – er war vor gefühlten 80 Jahren schon mal dort – übernahm die Führung vor Ort und zeigte uns u. a. das Weltkulturerbe, die Basilika Euphrasian. Natürlich war die ganze Lauferei durch die historischen Gassen ziemlich durstig, sodass man flugs nach einer „Gartenwirtschaft“ suchte, und dort auch ein, zwei, drei…Bierchen trank. Am Spätnachmittag traten wir dann die Rückfahrt mit unserem gutgelaunten Busfahrer Dressi an.

Für Jörg's Jungs war am frühen Abend wieder Schwitzen angesagt. Einheit Nummer drei an diesem Tag hatte die Inhalte Koordination, Schnelligkeitsschulung, Torschusstraining und das obligatorische Abschlussspiel.

 

Auf das Abendbüfett im Hotel wurde dann verzichtet, stattdessen ging es in eine rustikale Pizzeria nördlich von Novigrad. Hier erwarteten die hungrigen Liebhaber der italienischen Spezialität, Pizzen im Ausmaß eines Kinderplanschbeckens. Selbst gute Esser kapitulierten letztendlich angesichts dieser Mafiatorten – bis auf einen: All-in Markus aß und aß und aß, bis kein Krümel mehr übrig war. Dies hatte zur Folge, dass er (endlich) einmal still war. Es hätte ein schöner, gemütlicher Abend werden können, wenn, ja wenn, unser „Kutscher“ nicht wieder griesgrämig geworden wäre und die Abfahrtszeit in diktatorischer Manier auf 22:30 festgelegt hätte. Zurück im Hotel war natürlich wieder – ja richtig! - Poker angesagt. Die üblichen Verdächtigen mit dem gleichen Ende wie am Vortag. Der gut aufgelegte Rest trank ein Abschlussbierchen und amüsierte sich über den Versuch eines mitgereisten Brüderpaars mit einer – zugegeben attraktiven blonden Animateurin – Konversation in englischer Sprache zu betreiben. Erlöst wurde die Hübsche erst, als Atze regelnd eingriff („You need help?“) und die beiden wieder an ihren Tisch verwies.

 

Während am nächsten Morgen die Ü-40-Bande noch süß träumte, bat Jörg um halb acht seine Jungs zum Wake-up, in Form einer einstündigen Fahrradtour bei Eisschrank-Temperaturen. Danach Frühstück und als der eine oder andere Ultra inzwischen auch aus den Federn gekrochen war, stand die zweite Trainingseinheit um 9:45 an. Freistoßtraining, Torschussübungen und ein Spiel über den halben Platz standen auf der Agenda.

 

Die Ü-40-Fraktion schlenderte nach ausgiebigem Morgenmahl am hoteleigenen Strandabschnitt entlang, am Campingplatz vorbei in Richtung Trainingsplätze, um sich einen Eindruck vom Zustand der Mannschaft zu machen. Leider trainierte am daneben liegenden Kunstrasenplatz gerade eine Damenmannschaft aus Vaterstetten, sodass die Blicke mehr in diese Richtung gingen, denn auf Jörg's Jungs. Bereits am Ankunftstag hatte man(n) diese Gazellenequipe zur Kenntnis genommen, und Werner-HADO sogar ein Freundschaftsspiel der Ü-40 gegen diese Vaterstettener in Erwägung gezogen.

 

Für den frühen Nachmittag (14.00h) war dann ein Trainingsspiel des ASV gegen dem TSV Steinhöring im wenigen Kilometer entfernten Daija geplant. Die äußeren Bedingungen waren geradezu genial – Kunstrasenplatz, Sonnenschein, Zuschauertribüne – und die Fans hatten, neben der ASV-Fahne, eine Kiste Bier dabei. Doch wenige Minuten vor Spielbeginn dann die Hiobsbotschaft – der Platz wurde für diese Zeit durch unseren Koordinator vor Ort doppelt vergeben. Somit musste man unverrichteter Dinge wieder einpacken, und hatte jetzt genügend Zeit, um sich auf das zweite Spiel vorzubereiten.

Ideal, und guter Pausenfüller, wäre jetzt natürlich das (Vor-)Spiel der Ü-40 gegen o.g. Mannschaft aus Vaterstetten gewesen – schade!

 

Testspielgegner unseres Teams war dann um 15:45 am Sportgelände des Hotel Maestral die Mannschaft vom SV Union Fladnitz. Tiefstapelnd erzählten die Betreuer von Fladnitz vor Anpfiff etwas von „…unterste Liga…“ und „…Mannschaft steht am Tabellenende…“ und „…Spitzenmannschaften in unserer Klasse haben viele Ungarn…“. Okay, das mussten wir so hinnehmen. Zu Hause angekommen, und mit Kenntnis des Spielresultats, musste doch einmal recherchiert werden – und siehe da: Der SV Union Fladnitz (1. Klasse Ost B, Unterhaus Steiermark) ist Tabellenführer mit 26 Punkten und 42:21 Toren aus 11 Spielen!!!

 

ASV Nemmersdorf – SV Union Fladnitz 2:5 (1:3)

Kaum auf dem Platz lag der ASV schon mit 0:1 im Rückstand. Der SV Fladnitz startete einen Angriff über die rechte Seite und die flache scharfe Hereingabe wurde zum 0:1 im zweiten Versuch verwandelt (2. min). Bereits vom Anstoß weg wurden die Nemmersdorf wieder unter Druck gesetzt, denn der SV Union stand sehr hoch und attackierte früh. Im Minutentakt Großchancen für die Österreicher. In der dritten Minute vereitelt Goalie Legat eine Riesenchance durch eine blitzschnelle Reaktion, und eine Minute später war es wieder der ASV-Hüter, der gegen den starker „Dreier“ der Fladnitzer gedankenschnell pariert. Die achte Spielminute: ein Freistoß vom rechten 16-er-Eck wird über die Mauer gezirkelt, doch Alex lenkt das Leder über den Kasten.

Beim ASV findet weder ein konstruktiver Spielaufbau statt, noch schafft man den Zugriff auf die beweglichen Fladnitzer Angreifer. Insbesondere Flo Sommerer (rechts gegen die Nr. 3) und Basti Leicht (links gegen die Nr. 2) wurden ein ums andere mal düpiert, sodass die ASV-Defensive einem Hühnerhaufen glich, und Alex Legat der Fels in der Brandung war.

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel dann das 1:1 in Spielminute 12. Luki Rimpu schießt einen Freistoß aus halblinker Position in die Schnittstelle der Viererkette und erreicht dort den gestarteten Thomas Herbrich, der seinerseits den heraus stürzenden Fladnitzer Hüter mit einem eleganten Lupfer überwindet. Nach Basti Leichts Patzer in der 14. Minute, die nächste Gelegenheit der Ösis. Unions Nr. 3 setzt sich abermals auf der linken Seite durch, passt zur Mitte, wo die Nr. 20 völlig freistehend über das Tor schießt.

Die letzte torgefährliche Aktion des ASV in Hälfte eins resultiert wiederum aus einer Standardsituation. Rimpu wird in halbrechter Position, ca. 22 Meter Torentfernung gefoult, aber Herbies Freistoß streicht über die Querlatte.

Bis zum Pausenpfiff gibt es jetzt nur noch Fladnitzer Gelegenheiten: 22. min: Rückpass von Basti Leicht auf Legat, der Probleme mit der Ballannahme hat, und deshalb die Hände zur Sicherung der Kugel nehmen muss. Dem zu Folge indirekter Freistoß am linken Fünfereck, der zum Glück unkonzentriert über das Gehäuse gedonnert wird. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis zur erneuten Führung des SV Union, und in der 28. Minute war es dann auch so weit. Slivos Fehlpass im Spielaufbau nutzt Unions Nr. 3 zu einem Solo Richtung ASV-Kasten und einem trockenen Flachschuss zum 1:2. In der 37. Minute wieder Fadnitz' Dreier und wieder über die rechte Seite. Seinen Flachpass zur Mitte schließt die Nr. 20 direkt ab, scheitert aber am besten Nemmersdorfer Alex Legat. Der nie unter Kontrolle zu bringende Dreier war auch Vorbereiter zum 1:3, als sein Querpass aus kurzer Distanz über die Linie gedrückt wird (43.). Kurz vor dem Pausentee eine weitere Großchance durch die Nr. 3, als er alleine halbrechts auf Legat zuläuft, aber sein Schuss mit tollem Reflex abgewehrt wird.

Nach den ersten 45 Minuten muss festgestellt werden, dass die ASV-Defensive enorme Probleme mit den agilen Offensivkräften der Fladnitzer hatte, insbesondere die Nr. 2 und Nr. 3 spielten ihre Gegenspieler schwindelig und einen Knoten in die Beine. Falsch wäre es allerdings die ganze Schuld für den Rückstand im Defensivbereich zu suchen. So war vielmehr festzustellen, dass weder Mittelfeld noch Offensive ein Mittel gegen die gut funktionierende Viererkette der Österreicher fand, und zudem die komplette Mannschaft nicht der aggressiven und körperbetonten Spielweise der Fladnitzer Paroli bieten konnte. Auch seitens des Unparteiischen wurde vieles laufen gelassen, sodass man – und dies zum Schutz und Rechtfertigung der Nemmersdorfer – der Verletzungsgefahr aus dem Wege gehen wollte.

Fladnitz lies nach dem Wechsel die Aktivposten aus Hälfte eins Nr. 2, 3, 20 zunächst pausieren – beim ASV kamen Basti Arndt für Martin Banasiak, Andi Dörsch für Bast Leicht und Youngster Niklas Rausch für Luki Rimpu aufs Feld. Dies hatte zumindest die Konsequenz, dass die Begegnung nun ausgeglichener wurde und Torchancen hüben wie drüben Mangelware blieben. Beim ASV fehlten die zündenden Ideen und genialen Passgeber im Mittelfeld und in der Spitze wurde der verletzungsbedingt pausierende Dixi Strömsdörfer schmerzlich vermisst.

Hoffnung auf ein Remis kam nach dem 2:3-Anschlusstreffer in der 68. Minute auf. Eine Herbrich-Ecke von der rechten Seite konnten die Steiermarker nicht final klären, sodass Moritz Stauch den Abpraller im Netz versenkte.

Fladnitz reagierte auf die Nemmersdorfer Resultatsverkürzung und brachte wieder die Nr. 3 und Nr. 20 zur Belebung der Offensive ins Spiel. Auch schaltete sich jetzt der starke Innenverteidiger aus Fladnitz` Vierkette (Nr. 10) mit gefährlichen Vorstößen ins Angriffsspiel ein. Dies war jedoch nicht ursächlich für den vierten Union-Treffer. In der 75. Minute leistet sich Andi Dörsch im Mittelfeld einen fatalen Ballverlust, den die Nr. 10 aus halblinker Position und gut 25-Meter-Torentfernung ins lange Torwarteck versenkt. Sieben Minuten später lenkt Alex Legat einen strammen 20-Meter-Hammer zur Ecke, hält allerdings bei der folgenden Standardsituation ein Nickerchen, sodass ein Fladnitzer Angreifer zum 2:5 einköpfen kann.

Unter dem Strich muss dem SVL ein hochverdienter Sieg attestiert werden, da die Österreicher beweglicher, lauffreudiger und zweikampfstärker waren. Einziges Manko war – zum Glück für den ASV – die katastrophale Chancenauswertung. Imponierend allerdings, die sehr gute Abstimmung in der Viererkette und die starken Individualisten in Reihen der relativ jungen Mannschaft.

Beim ASV gebührt Routinier Alex Legat ein Sonderlob, auch wenn er beim fünften Treffer einen Black-Out hatte. Seine Qualitäten auf der Linie und im Spiel eins gegen eins verhinderten ein Debakel. Kämpferisch überzeugen konnten die beiden Youngster Jonas Sommerer und Niklas Rausch (spielte nur in der zweiten Hälfte), sowie mit Abstrichen Holger Maisel. Über den Rest der Dumbach-Truppe deckt der Berichterstatter den Mantel des Schweigens, da die vielen Unzulänglichkeiten intern besprochen werden sollen.

Der ASV spielte mit:

Legat, Leicht, Flo Sommerer, Schoberth, Maisel, Jonas Sommerer, Stauch, Lukas Arndt, Rimpu, Herbrich, Banasiak

Eingewechselt wurden:

Bastian Arndt, Dörsch, Rausch, Hartmann

 

Nach dem Abendessen schlenderte man die Strandpromenade entlang in die nahegelegene Pizzeria „Tockica“ um dort einen schönen gemeinsamen Abschluss unter dem Motto „Bayerischer Abend“ zu verbringen. Reiseleiter Werner Dorna hatte dieses Lokal am Vormittag erkundet und war nach drei Gläsern Wein von der Qualität und Gemütlichkeit überzeugt. Holger hatte seine Konzertina im ASV-Look dabei und Werner die Bariton-Tuba, sodass es bei Bier und kroatischem Rotwein nicht lange dauerte bis Stimmung aufkam. Selbst eine kurze aber heftige Schlägerei zweier Novigrader im angrenzenden Gastraum brachte uns nicht aus der Fassung. So wurden alle alten und neuen ASV-Fangesänge zum besten gebracht, gelacht, die Tische angehoben und Witze erzählt. Vor Mitternacht trat kaum jemand den Heimweg an und die letzten der Nemmersdorfer Fangemeinde (ohne Namen – aber wie immer die üblichen Verdächtigen) schwankten wohl so gegen halb zwei Richtung Hotel (an die genaue Uhrzeit konnte sich keiner mehr erinnern). Und da einige vom „harten Kern“ noch Diskussionsbedarf und Durst (?) hatten, ging es in einem Zimmer noch weiter.

 

Dementsprechend zäh war für die Spätheimkehrer der Start in den Sonntag, und so mancher schaffte es zeitlich gerade noch zum Frühstück. Klaus begutachtete, wie an jedem Morgen, den Baufortschritt der Fliesenleger im Poolbereich, und zog, aufgrund des gebremsten Arbeitseifers der hiesigen Handwerker, einen beruflichen Auslandsaufenthalt in Erwägung. Keine Zeit zum Ausschlafen hatten unsere Fußballer, denn um 8 Uhr war bereits die erste Einheit an unserem Abreisetag angesagt: Regeneration im Hotelschwimmbad und Entspannung im Whirlpool. Im Anschluss an ein kurzes Frühstück bat Jörg zum letzten Training. Hier wurde nach der Aufwärmarbeit Technikschulung beim 5 gegen 2 und beim Fußballtennis betrieben. Natürlich durfte das Abschlussspiel nicht fehlen.

 

Kurz nach 12 Uhr wurde die Rückreise gestartet. Unser Busfahrer war jetzt auch wieder besser gelaunt und so war die Atmosphäre sehr relaxt. Lediglich die Musik im Bus riss uns nicht von den Sitzen: Modern Talking wechselte sich mit Matthias Reim und den Paldauern ab, dazwischen mal Heino und Claudia Koreck. In Kroatien und Slowenien ging es recht flott voran, und auch die vom Driver gefürchtete Grenzkontrolle verlief reibungslos. Erst auf der Tauernautobahn holte uns dann der sonntägliche Wochenendurlauber-Rückreiseverkehr ein, oder besser gesagt – er war vor uns. Folglich wechselten sich kurze Stauperioden mit zähflüssigen Phasen ab, die Abenddämmerung brach herein und wir bekamen langsam Hunger. So wurde beschlossen nochmals einen verpflegungstechnischen Stopp bei Evi im „Alten Wirt“ in Weyarn einzulegen. Nach gut einstündiger Pause mit Futter- und Flüssigkeitsaufnahme folgte der letzte Reiseabschnitt. Erstaunlicherweise waren jetzt, weder Lenkzeiten, noch vorgeschriebene Pausen ein Thema, und wir trafen kurz nach Mitternacht am Sportheim in Nemmersdorf ein.

 

PS: Ein ganz besonderer Dank für die ganze Organisation unserem Coach Jörg.